Nanu, was macht denn der zerfetzte Maisenknödel unter der Kühlerhaube? Und warum finde ich dort Kot und Tierhaare? Alles schon vorgekommen: hier hat sich ein Marder verewigt und gleich seine Beute mitgebracht. Marder haben längst die Innenstädte erobert, wo sie Dachstühle und Autos mit ihren kurzen Gliedmaßen geschickt erkunden. Dabei hinterlassen die Tiere teils gravierende Schäden am Motor und die Autoversicherungen sehen sich meist nicht in der Pflicht zu zahlen. Wie sie ihren Wagen vor den aggressiven Nagern schützen oder sie dauerhaft loswerden, erfahren Sie hier.
Am liebsten frisst der Marder lebende Beute, aber eigentlich ist er ein Allesfresser, er knabbert auch an Schläuchen und Kabeln. Wenn es kalt draußen ist, macht sich das nachtaktive Tier gerne unter Kühlerhauben ans Werk, die von der Fahrt noch erwärmt sind.
Merke also: der Nachbar, der sein Auto abends als letztes abstellt, trägt ein erhöhtes Risiko, dass dieses als Marder-Imbiss missbraucht wird.
Und hier leistet der Marder dann mit seinen äußerst scharfen Zähnen ganze Arbeit: Zündkabel, Stromleitungen, Scheibenwisch- und Kühlwasserschläuche, Gummi an Lenkung, Isoliermatten und Antriebswellen - er ist sich vor nichts fies. Im Gegenteil, er kommt auch gerne immer wieder zurück zum Fressen. Entgegen der landläufigen Meinung sind Bremsschläuche, Benzinleitungen sowie Keilriemen und Reifen übrigens kein attraktives Fressen für den Marder.
Für Autofahrer ist der Marderbefall nicht nur lästig, er kostet auch Geld und kann sogar gefährlich werden. Nämlich dann, wenn angeknabberte Gummimanschetten die Achsen und den Antrieb schädigen und die Lenkung nicht mehr gut funktioniert. Oder der Motor überhitzt, weil der Marder die Kühlwasserschläuche zerbissen hat. Angebissene Zündkabel können ein Anspringen des Motors verhindern und sogar zu Schäden am Katalysator führen.
Marder sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier äußerst aggressiv. Dazu markieren sie es mit ihren Ausscheidungen und Duftstoffen. Letztere verteilen sie auf und unter der Kühlerhaube mit Duftdrüsen an ihren Fußballen. Wenn der Marder also nur einmal über das Auto spaziert, ist sein Revier damit schon markiert.
Wird das markierte Auto im Revier eines anderen Marders abgestellt, wittert dieser den Rivalen und verteidigt sein Gebiet, indem er das Auto mit seinem eigenen Geruch markiert. Zum Leidwesen des Fahrzeughalters gerne im Motorraum. Hier geraten die pelzigen Angreifer oft in einen regelrechten Beißwahn, bei dem vieles kaputtgeht.
Merke: Marder markiert Auto = Gefahr des Marderschadens steigt
Es lohnt sich, auch Hausmittel zur Marder-Abwehr auszuprobieren. Diese können durchaus wirken, haben jedoch keine Garantie auf langfristige Wirksamkeit. Wer Katze oder Hund besitzt, kann dessen Haar in Säckchen aus Nylonstrümpfen sammeln und in den Motorraum hängen. Der Marder könnte sich durch die Reviermarkierung dieser fremden Tiere entmutigt fühlen. Auch Mottenkugeln und Toilettensteine gehören nicht zu den Lieblingsdüften von Mardern.
Am effektivsten ist immer noch die Ummantelung der Kabel mit beißfestem Wellrohr oder die teurere Variante, eine Versiegelung des Motors. Hausmittelchen helfen nur bedingt und kurzfristig. Gute Resultate erzielt man mit Marder-Abwehrspray sowie einem Ultraschallgerät, das unangenehme Signale aussendet.
Und wenn es während der Fahrt anfängt zu stinken, lieber schnell unter der Haube nachsehen. Denn auch das hat es schon gegeben: auf dem heißen Motor verendete Marder!