Wenn die „Bunten Blätter fallen und graue Nebel wallen“, wie es in einem bekannten Herbstlied heißt, dann klingt das zwar stimmungsvoll, aber für Autofahrer wird der Straßenverkehr definitiv anspruchsvoller und teilweise sogar richtig gefährlich. Neben rutschigen Straßen muss auch mit schlechter Sicht durch Regen, vorzeitiger Dämmerung und natürlich Nebel gerechnet werden. Und der kann tückisch sein. Die richtige Fahrweise und der Einsatz der richtigen Beleuchtung am Auto helfen, Unfälle zu vermeiden. Die Zauberwörter hierbei heißen: Tempo, Licht und Abstand.
Es hat etwas sehr Verwunschenes, wenn es draußen neblig wird und die Gegenstände vor dem Fenster wie von „weißer Watte“ verschluckt werden. Gerät man auf der Straße in Nebel oder Nebelbänke, dann wird´s sogar gefährlich. Denn Nebel trübt die Wahrnehmung in mehrfacher Hinsicht. Er hat die tückische Eigenschaft, Geräusche zu schlucken, also auch das Fahrgeräusch des eigenen Wagens. Besonders bei Fahranfängern führt dies zur Fehleinschätzung von Geschwindigkeit und Abstand zum vorausfahrenden Auto. Auf Landstraßen verschwinden natürliche Straßenbegrenzungen wie Bäume, Büsche oder Gräben im Nebel. Reflektierende Leitplanken oder –pfosten sind oft nicht vorhanden. Auf Autobahnen hingegen ist die höhere Geschwindigkeit des Verkehrs das größte Problem, besonders bei plötzlich auftretendem Nebel.
Ein zu hohes Tempo stellt statistisch gesehen die häufigste Unfallursache bei Nebellagen dar. Da hilft es, routiniert und achtsam die Fahrweise dem Nebel anzupassen. Im Klartext: Geschwindigkeit drosseln. Wenn auf der Straße Sichtweiten von 50 Metern bestehen, darf nicht schneller als 50km/h gefahren werden. So die Faustregel, wie sie auch die Straßenverkehrsordnung vorschreibt. Ist der Nebel noch dichter, sollte man auf Tempo 30 oder noch weniger drosseln. Wer sich bezüglich der Sichtweiten nicht sicher ist, nimmt die Pfosten am Fahrbahnrand als Orientierungshilfe: sie sind in einem Abstand von 50 Metern angebracht. Sind die Pfosten nicht mehr zu erkennen, helfen die Fahrbahnmarkierungen in der Straßenmitte. Auf Landstraßen haben sie einen Abstand von 12, auf Autobahnen von 18 Metern.
Auffahrunfälle sind bei geringen Sichtweiten nicht selten. Wer sich davor schützen möchte, sollte weithin sichtbar sein. Dies gelingt auch bei Nebel mit der richtigen Beleuchtung. In der dunklen Jahreszeit sollten die richtigen Handgriffe diesbezüglich immer sitzen. Wo ist die Nebelschlussleuchte? Sie muss stets manuell eingeschaltet werden. Pflicht ist sie bei Sichtweiten unter 50 Metern, andererseits darf sie erst bei Sichtweiten um die 50 Meter eingeschaltet werden. Lichtet sich der Nebel, sollte man das sehr hell leuchtende rote Licht rasch ausschalten, da es blendet. Fernlicht und Nebelscheinwerfer können leicht verwechselt werden. Wegen seiner weißen Lichtqualität ist das Fernlicht jedoch bei Nebel und Schnee kontraproduktiv, weil es für zusätzliche Blend-Effekte sorgt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, fährt in der Herbst- und Wintersaison stets mit Abblendlicht, das übrigens in anderen EU-Ländern sogar Pflicht ist.
Wie auch bei rutschiger Fahrbahn ist bei Nebel der richtige Abstand zum Vordermann wichtig. Mit einem plötzlichen Bremsen oder einem Drosseln der Geschwindigkeit muss bei einem vorausfahrenden Auto immer gerechnet werden, besonders bei schlechten Sichtverhältnissen. Hier gilt die Faustregel: Mindestabstand ist gleich Geschwindigkeit, also bei 50 km/h bitte 50 Meter Abstand zum Vordermann halten.
Nebel ist tückisch und birgt Risiken. Durch das Einschalten der Nebelscheinwerfer und der Nebelschlussleuchte, dem Wahren des richtigen Abstandes und vor allem durch „Fuß vom Gas“ kommt man auch bei trüber Sicht heil ans Ziel. Das Autofahren im Nebel strengt an, kurze Pausen erfrischen. Doch Vorsicht beim Befahren von Parkplätzen: parkende Fahrzeuge und Fußgänger sind im Nebel oft nicht gut sichtbar. Ablenkungen wie laute Musik sollten bei Nebelfahrten vermieden werden.