Im Frühling will man meist nicht nur die eigenen vier Wände auf Vordermann bringen, sondern auch das heißgeliebte Auto. Schließlich soll es sich zur warmen Jahreszeit auch von seiner Schokoladenseite zeigen. Leider fallen dabei aber oft Flecken und Kratzer im Lack auf, die es noch zu beseitigen gilt.
Der Winter hatte autolacktechnisch seine Tücken: Meist hat sich viel Dreck festgesetzt unter dem sich nun das ein oder anderer Malheur versteckt. Und auch der Sommer ist nicht ohne! Denn mit den Temperaturen steigen natürlich auch die Verschmutzungen am Fahrzeug: Bäume, Vögel und Insekten hinterlassen Spuren auf dem Lack. Daher stellt sich zuerst die Frage: Wie steht es eigentlich genau um den Lack? Denn anhand des Ist-Zustandes sollten Sie auch das weitere Vorgehen planen, um Ihrem Wagen die optimale Pflege zu garantieren.
Die Pflege des Autos braucht viel Aufmerksamkeit und Geduld. Schließlich wollen Sie ja ein schönes Resultat haben und den Zustand nicht verschlimmbessern. Also runter mit dem Winter- und Frühjahrsdreck – und gönnen Sie sich einen Blick auf das unbehandelte, nackte Auto. Denn sonst könnte es sein, dass Sie den Wagen mit alt anhaftenden Schmutzpartikeln zerkratzen. Jetzt kann man einen Blick auf die eigentlichen Schwachstellen werfen, bevor es ans Polieren geht und Sie abwägen, welche Geschütze Sie auffahren wollen.
Wenn Sie dann ärgerlicherweise feststellen müssen, dass Sie einen Kratzer im Lack haben, versuchen Sie den Schweregrad zu ermitteln – leichter oder tiefer Kratzer? Oberflächliche Kratzer macht die Politur später wett. Jetzt geht es erst einmal den tieferen Kratzern an den Kragen. Woran man sie erkennt? Schimmert eine andere Farbe durch oder Sie bleiben mit dem Fingernagel hängen, wenn sie mit dem Nagel ganz vorsichtig über den Kratzer gehen, hilft Polieren leider nicht mehr. In diesem Fall können Sie es mit einem Lackstift versuchen. Aber wenn Sie den Kratzer langfristig und ordentlich loswerden wollen, hilft nur der Gang zum Profi – also in die Werkstatt Ihres Vertrauens.
Sind alle „Problemzonen“ ausgebessert, kann es an die Politur gehen. Schützen Sie aber vorab alle anliegenden, nicht lackierten Stellen mit einem Pflegemittel, damit Sie im Nachhinein die Reste der Politur leicht entfernen können. Oder kaufen Sie sich Politur, die auch auf Kunststoff- und Gummiflächen aufgetragen werden kann. Besorgen Sie sich Politur, die von Ihrem Autohersteller empfohlen wird. Polieren Sie abschnittsweise Schritt für Schritt, um ein ordentliches Ergebnis zu erzielen. Und bloß niemals in der prallen Sonne! Zum Polieren muss der Lack hart sein. Falls die Paste schmiert: Das darf ruhig so sein, denn Sie sollen die Politur ja auspolieren.
Das ganze Prozedere hat jetzt wahrscheinlich lange Zeit in Anspruch genommen und Sie haben so schnell nicht wieder Lust darauf? So können Sie Ihr Auto in Zukunft bereits vorab besser pflegen:
Jetzt ist Ihr Auto blitzeblank, aber gerade im Sommer lauern die Lackgefahren überall. Parken unter Bäumen führt oft zu Flecken durch Vogelkot, Harz oder Honigtau. Aber was kann man dagegen tun? Hierbei gilt vor allen Dingen: Achten Sie regelmäßig genau darauf, ob sich Flecken auf Ihrem Wagen breitgemacht haben. Seien Sie dabei auch ruhig etwas überpenibel. Je länger der Fleck unbehandelt bleibt, desto größer wird der Schaden und Aufwand ihn zu beseitigen. Also erste Devise: Handeln Sie sofort bei frischen Flecken! Dabei reicht es meist, den Übeltäter sanft mit Wasser und wahlweise etwas Reinigungsmittel wegzuwischen. Um den Lack zu schonen, sollten Sie niemals harte Schwämme benutzen und immer vorsichtig wie behutsam vorgehen. Sonst haben Sie im Nachhinein mehr Schaden angerichtet.
Aufwendiger wird es, wenn der Fleck schon einige Tage alt ist. Meist lässt er sich dann nicht mehr einfach mit Wasser entfernen. Schrubben Sie aber niemals fest über den Lack und versuchen Sie die Reste auch nicht „mal eben“ mit dem Finger wegzukratzen, auch wenn es oft verlockend ist. Behandeln Sie den Fleck am besten mit dafür vorgesehenen Reinigungsmitteln wie Autoshampoo und bei starken Verschmutzungen mit Reinigungsknete. Hier auch ganz genau die Bedienungsanleitung beachten, damit keine hässlichen Hologramm-Effekte oder Wasserflecken bleiben. Bei Vogelkot hilft es den Fleck mit etwas Zeitungspapier abzudecken und dann mit Wasser einzuweichen – danach lässt sich der Schmutz meist ganz einfach entfernen.
Zu empfehlen ist also immer ein Auge auf den Zustand Ihres Lacks zu werfen. Das erspart Arbeit, Zeit und Geld!
Weitere Infos:
Lexikonartikel: Lackpflege
Schmutzentfernung